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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 49

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 49 — ein ruhmbegieriger Mann und hatte im Sinne, nicht allein Griechenland zu unterjochen, sondern über ganz Europa die Herrschaft zu gewinnen, bis daß der Himmel selbst die alleinige Grenze des perserreiches wäre. Darum brachte er aus allen Völkern, über die er gebot, ein Kriegsheer Zusammen, so unermeßlich, wie es nie in der Welt gesehen worden war. Die Landmacht zählte, wie man sagt, mehr als anderthalb Millionen tttenfchen, und der Kriegsschiffe waren zwölfhundert. Xdie eine Völkerwanderung erschien der Zug; Xerxes selbst stand an seiner Spitze. 2. Xerjres Überschreitet den Hellespont. Rls das Landheer tn die schmale Meerenge zwischen Asien und Europa gekommen war, bte Hellespont oder Straße der Dardanellen genannt wird, üeß der König zwei Brücken schlagen, um seine Scharen hinüberzuführen, hber ein Sturm erhob sich und zerstörte die Brücken. Da ergrimmte der Gewaltige. Er ließ den Baumeistern die Köpfe abschlagen und das widerspenstige Meer mit Huten peitschen. „Diese Strafe," rief er aus, '«gibt dir dein Herr, du böses Meer, weil du ihn beleidigt hast. Über deinen Rücken wird er ziehen, du magst wollen oder nicht." Bald waren zwei neue Brücken hergestellt, stärker als die ersten, und das ganze Heer bereitete sich zum Übergange. Es war früh am Morgen, Ws eben die Sonne am Himmel prächtig emporstieg. Da goß Xerxes tus goldener Schale ein feierliches Trankopfer ins Meer und betete um $teg für seine Xdaffen. Dann begann der Marsch über die Brücken; er liierte, wie erzählt wird, sieben Tage und sieben Nächte, in einem fort, N> wer das mit ansah, erachtete des Königs Macht für unwiderstehlich. 5. Ceotttöas bei Therinopylü (480). So zog das gewaltige Perserheer gegen Griechenland heran und drang von Horden her in das ^lnd ein. Alles schien verloren. Doch die Griechen verzagten nicht, ^ie meisten Staaten schlossen rasch einen Bund und stellten sich unter Spartas Führung. Beichermoptjlä, einem schmalen Durchgänge, .er Zwischen steilem Felsengebirge und dem Meere ins herz von Griechen* tttb führt, erwartete der spartanische König Leonidas mit dreihundert Spartanern und einigen tausend Bundesgenossen kühnen Mutes 7n Feind. Xerxes kam und verwunderte sich sehr, daß ein so ge-^ge§ Häuflein ihn aufzuhalten gedächte. Er schickte Boten hin mit Befehle, ihm sofort die Xdaffen auszuliefern. „Komm und hole *lel" lautete die Antwort. Und als den Griechen verkündet wurde: >'Die perser sind so zahlreich, daß die Sonne verdunkelt wird, wenn r ihre Pfeile abschießen," erwiderte ein Spartaner ganz ruhig: „Desto eüer, dann werden wir im Schatten kämpfen." ftn&rä, Erzählungen aus der Weltgeschichte. I- 4

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 21

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 21 — begab sich Herkules nach der Insel Kreta, wo er als siebente ttrbeit einen wütend gewordenen Stier, der frei umherschweifend titenfchen und Tiere mit seinen furchtbaren Hörnern niederstieß, lebendig Anfing, um ihn dem Lurystheus zu überliefern. — Ähnlich war die achte Rrbeit. Der König eines kriegerischen Volkes, das nördlich von Griechenland wohnte, hatte ein paar Rosse; die erhielten als Sutter nicht Heu und Hafer, wie andere Pferde, sondern alle Fremdlinge, die in des Königs Land kamen, wurden ihnen zum Zraße vorgeworfen. Diese Nahrung mit Menschenfleisch erzeugte bei den Tieren die fürchterlichste lvildheit. Ais Herkules kam, warf er zuerst den grausamen König selbst den Pferden vor,- dann bändigte er diese und führte sie dem Eurystheus zu. Das berühmte Schlachtroß, das später der König Alexander der Große ritt, sollte von diesen Pferden abstammen (s. Nr. 26, 2). 9. Der Kampf mit den Amazonen. Die neunte der Heldentaten des Herkules war sein Zug gegen die Amazonen. Das war ein fabelhaftes Volk im nördlichen Kleinasien an den Ufern des Schwarzen Meeres, einzig aus Weibern bestehend, die aber keine Frauenarbeit verrichteten, sondern nur Männerwerk trieben und in Scharen zu Kriegen auszogen. Ihre Königin trug als Zeichen der herrscherwürde einen kostbaren Gürtel von Gold mit Edelsteinen, den sie °°m Kriegsgotte zum Geschenk erhalten hatte. Diesen Gürtel wünschte Eurystheus für seine Tochter. Herkules sammelte eine Schar rüstiger Gefährten und stach mutig in die See. Hach manchem Abenteuer kam et in dem fernen Lande an. Aber kaum hatte die kleine Heldenschar das Schiff verlassen, da rückten die kriegslustigen Amazonen zum Streite an. (Ein heftiger Kampf entbrannte, allein Herkules fing alle 9egen ihn abgeschossenen Pfeile mit seinem Schilde, während seine fürchterliche Keule jede Zeindin zerschmetterte, die er gewaltigen Laufes eriagte. (Endlich nahm er die Königin selbst gefangen, gab sie jedoch wieder frei, sobald sie ihm den Gürtel ausgeliefert hatte. 10. Die Rinderherde des dreiköpfigen Niesen. Nun sollte Herkules als zehnte Aufgabe eine Herde prächtiger Rinder von ejner Insel im westlichen Ozean herbeischaffen. Diese Rinder gehörten e|ttcm dreiköpfigen Riesen; sie wurden bewacht von einem gleichfalls Migen Hirten und einem doppelköpfigen Hunde. Um zu der Insel zu klangen, mußte der Held das ganze nördliche Afrika mit seinen heißen, ^asserlosen Sandtoüsten durchwandern, bis er an die Meerenge kam, te den Atlantischen (Dzean mit dem Mittelmeere verbindet. Dort 1

3. Geschichtsbilder - S. 33

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 83 — beendet waren, starb er. Sein Sohn Xerxes wollte nicht allein Griechen, land, sondern ganz Europa unterjochen. Darum brachte er aus allen Völkern, über die er gebot, ein unermeßliches Kriegsheer zusammen. Die Landmacht zählte mehr denn anderthalb Millionen Menschen, und der Kriegsschiffe waren zwölfhundert. Wie eine Völkerwanderung erschien der Zug. Xerxes selbst stand an seiner Spitze. 2. Übergang über den Hellespont. — An der schmalen Meerenge zwischen Asien und Europa, welche der Hellespo nt oder Straße der Dardanellen genannt wird, ließ der König zwerkrücken schlagen. Aber ein Sturm zerstörte die Brücken. Da ließ & den Baumeistern die Köpfe abschneiden und das widerspenstige Meer mit Ruten peitschen. „Diese Strafe," rief er aus, „giebt dir dein Herr, du böses Meer, roeil du ihn beleidigt hast. Über deinen Rücken wird er ziehen, du magst wollen oder nicht." Er ließ nun zwei neue Brücken herstellen, stärker als die ersten. Als die Sonne am Himmel prächtig emporstieg, goß Xerxes aus goldener Schale ein feierliches Trankopfer ins Meer und betete um Sieg für feine Waffen. Dann begann der Marsch des Heeres über die Brücken; er dauerte sieben Tage und sieben Rächte; des Königs Macht schien unwiderstehlich. 3. Leonidas bei Thermopylä (480). — Xerxes drang an der Nordküste des Ägäifchen Meeres vor, dann an der Westküste durch Thessalien. Seine Flotte von 1200 Schiffen fuhr an der Küste hin. Run standen die Perser an der Grenze von Hellas. Alles schien verloren. Doch die Griechen verzagten nicht. Die meisten Staaten schlossen rasch einen Bund und stellten sich unter Spartas Führung. Bei Thermopy lä, einem schmalen Wege Wischen steilem Felsenge.lurge und dem Meere, erwartete der spartanische König Leonidas mit dreihundert Spartanern und einigen tausend Bundesgenossen kühnen Mutes den Feind. Xerxes verwunderte sich, daß ein so geringes Häuflein ihm den Weg nach Hellas versperren wolle. Er befahl durch Boten, ihm fofort die Waffen auszuliefern. „Komm und hole sie!" lautete die Antwort. Als den Griechen verkündet wurde: „Die Perser sind so zahlreich, daß die Sonne verdunkelt wird, wenn sie ihre Pfeile abschießen," erwiderte ein Spartaner ganz ruhig: „Desto besser, dann werden wir im Schatten kämpfen." 4. Des Leonidas Heldentod. — Run ließ Xerxes seine Krieger in den Engpaß einrücken. Aber dort standen'die Griechen dicht geschlossen, Monit an Mann, den Schild in der Sintert, die Lanze in der Rechten. Umsonit suchte Schar auf Schar den Wald von Lanzen zu durchbrechen. Bald türmten sich ganze Hausen von Perserleichen zwischen den Kämpfenden Andrii-Ernst, Geschichtsbilder. o

4. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 142

1911 - Breslau : Hirt
142 B. Zur Länderkunde. Liebesgaben. Und sie kamen; kamen in endlosen Reihen. Voran wandelte eine Milchkuh, deren Kalb nebenher getragen wurde. Sie bedeutete die größte Ehrung, die mir widerfahren konnte. Dieser folgten zehn Rinder mit kapitalen Hörnern als Schlachtvieh und dann eine nicht endenwollende Herde von Ziegen. Trupp folgte auf Trupp, immer ueue Mengen wälzten sich heran und überschwemmten das Lager. Es folgte eine endlos lange Kette schwer tragender Wahntn, die Hunderte von Lasten, bestehend aus Mehl, Milch und Honig, Butter, Bohnen und Bananen, schleppten. Ihnen folgten andere Züge mit dem hier seltenen und daher besonders wertvollen Brennholz. Alle diese Schätze wurden im Lager ausgestapelt, das Vieh aber in eine Umzäunung getrieben und von einer Askaripatronille bewacht. Die Dauer des Vorbeizuges währte fast eine Stunde. Selbst Grawert erklärte, trotz seines langen Aufenthaltes hier niemals ein ähnlich imposantes Schauspiel erlebt zu haben. Nachdem also der große Moment ohne die gefürchtete Ablehnung vorüberge- gangen war, atmete man auf im Parteilager des Mfinga. Dann hatte der Besuch seiu Ende erreicht, und nach feierlicher Verabschiedung bestieg der Herrscher wieder seine Sänfte und schwebte davon. Ein Wald von 5000 Speeren folgte ihm. Ein unvergeßlicher Eindruck. 17. Die physikalischen Grundbedingungen südwestafrikanischen Lebens. Von Leonhard Schultze. („H.meyer, Das Deutsche Kolonialreich". Ii. Band. Leipzig und Wien 1910, Bibliographisches Institut.) ......1. Das Relief Südwestafrikas läßt sich nur als Glied im Gesamt- bau der südafrikanischen Landmassen verstehen. Die Wasserscheide des Kongo- und des Sambesi-Systems, die ostwestlich über das Hochland von Angola läuft, bildet die Nordgrenze Südafrikas; sie zieht westwärts in regellosem Zickzack zum Altan- tischen Ozean; ostwärts mag die Grenze von den Mafnlwebergen (uuweit des äußer- steu Südzipfels des Kongostaates) zur Mündung des Loangwe in den Sambesi und von da dem Unterlauf des Stromes entlang zum Judischen Ozean geführt werdeu. In dieser Begrenzung stellt Südafrika ein annähernd dreieckiges Plateau, ein hoch aufstrebendes Tafelland dar. Die beiden im Nadelkap konvergierenden Flanken steigen steil aus dem Meer; die Oberfläche des Plateaus ist nicht eben: seine Randpartien sind erhöht, das zentrale Gebiet beckensörmig eingesenkt. a) Diese Rohform der Gesamtübersicht gliedert sich im einzelnen mannigfach. Uber die Steilflanken führt der Aufstieg hier über Stufen und Brüche Verhältnis- mäßig wenig verworfener Schichten (Natal, Kassraria), dort über wirre Gebügs- falten (Südkapland) hinweg; bald lagert sich ein ansehnliches Küstenflachland vor (Portugiesisch-Ostafrika südlich des Sambesi), bald hebt sich das Land direkt aus dem Meer (Cape point). Dem Aufstieg schließt sich das Hochgebiet an, in einzelne Hoch- länder gegliedert, wechselnd breit, gegen die oberen Partien des Aufstiegs oft nur willkürlich oder nach rein lokalen Gesichtspunkten abzugrenzen. Diese Hochländer, die zu den höchsten Erhebungen ansteigen (Malutiberge im Basutolaud 3600 m), treten uns bald als große endlose Hochflächen (so die des ehemaligen Oranje-Frei- staats), bald in der charakteristischen Form des Tafelgebirges (Groß-Namaland und

5. Die fremden Erdteile - S. 85

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 85 — sondern zerbrechen ihm Flügel und Glieder und lassen es langsam verenden, damit das Fleisch mürber wird. Dasselbe Zerbrechen der Glieder wenden sie bei Gefangenen und Sklaven an, die sie auffressen wollen." Auf dem Dampfer, den Hinde zur Rückkehr nach der Küste an den Stanleyfällen bestieg, mußten sechs Bangala in Eisen gelegt werden, weil sie zwei erkrankte Matrosen, auch Baugalas, verspeist hatten. „Die meisten Kongostämme huldigen der Menschenfresserei und jeder Stamm hat eine Vorliebe für bestimmte Teile des menschlichen Körpers. Nirgends wird das Fleisch roh gefressen; es wird gekocht, gebraten, geräuchert. Am Ubaugi herrscht ein vollständiger Handel mit Menschenfleisch. Auch bei den Basongo, im Äquatorbezirk, am Tumbasee — überall Handel mit Menschenfleisch. Die auf frischer That Ergriffenen oder Überführten werden zu harten Strafen, selbst zum Tode verurteilt, aber bis heute hat alles Einschreiten dieser fürchterlichen Unsitte keinen Abbruch gethan." Nördlich von den Wohnsitzen der Kongoneger, im Gebiete der rechten Kongozuslüsse und bis zu den linken obern Nilzuflüssen einer- seits und dem Schari andererseits wohnen die hellfarbigen Mischvölker der Niam-Niam (= Fresser, von den Nuba ihrer Menschen- fresserei wegen so genannt) und Maugb attu. Auch bei diesen groß- gestaltigen, kriegerischen Völkern ist der Kannibalismus stark ausgebildet. Ihre Länder machen wegen des ausgedehnten Ackerbaues den Eindruck gut kultivierter Gegenden. — Zwischen den Negerstämmen des Kongo- beckens, ja bis an die Wasserscheide des Kongo und Nil, finden sich sogenannte „Zwergvölker",*) wahrscheinlich die versprengten Reste eines den Buschmännern verwandten Urvolkes, das sich einst über ganz Zentral- und Südafrika ausgebreitet haben mag, von den nachrückenden stärkeren Negern aber vernichtet oder in unzugängliche Wälder ver- drängt worden ist. Sie erreichen eine Größe von 1,24 bis 1,45 m, wohnen in Erdhöhlen oder einfachen Grashütten und leben ausschließlich von der Jagd. Sie sind heimtückisch und hinterlistig und schießen auf ihre Feinde aus sicherm Versteck mit vergifteten Pfeilen. Zu diesen Zwergvölkern Juuerafrikas gehören u. a. die Akka, deren Gebiet nö. von den Stanleyfällen liegt. 3. Kolonialgebiete. a) Portugiesischer Besitz. (1v3 Mill. qkm, 12,< Mill. E.). Unter dem Namen Angola werden die Distrikte Loanda, Benguela, Mossamedes, Kabinda und der Anteil am Kongogebiet zusammengefaßt. Der Besitz reicht von Deutsch-Südwestafrika bis zur Kongomündung und wird landeinwärts vom Kongostaat und am Sambesi von engl. Gebiet begrenzt. Die bedeutendsten Städte sind Loanda (10 Tsd. E.) und Benguela. Das Kolonialgebiet kam bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts an die Portugiesen, litt jedoch bis in die neueste Zeit an schlechter Verwaltung und Vernachlässigung. Erst die neueste Kolonialbewegung seit 1884 hat auch die Portugiesen aufgerüttelt. Plantagenbau und Handel beginnen sich zu heben, und in den Verkehrsver- Hältnissen ist durch begonnene Eisenbahnbauten ein erfreulicher Fortschritt zu verzeichnen. *) Bereits geographische Schriftsteller des Altertums berichten von Pygmäenvölkern in Jnner-Afrika.

6. Die Alte Geschichte - S. 94

1866 - Münster : Coppenrath
94 wundenen zu einer Riesenstadt aus, die von ihm den Namen Ninive erhielt. Dann setzte er seine Er-berungen im Osten fort. Er kam bis nach der Stadt Bactra. Hier lernte er eine schöne und kluge Frau kennen, die Se mira mis hieß. Es ging die Sage, sie wäre die Tochter einer Göttin, v»n der sie gleich nach der Geburt ausgesetzt sei: Tauben hätten ihr Nahrung gereicht und unter ihren Flügeln sie erwärmt. Diese wunderbare Frau gab ihm ein Mittel an die Aand, wie er die Stadt, deren Belagerung ihn aufhielt, bezwingen könne. Es gelang, und die Freude über den Sieg, wie auch die Schön- heit und Klugheit der Semiramis rissen den König dermaßen hin, daß er sie zur Gemahlin wählte. Semiramis. — Nach dem Tode des Ninus herrschte Semiramis als Vormünderin ihres Sohnes Ninyas. Sie setzte sich vor, den Ruhm ihres Gemahls noch zu übertreffen. Babylon wurde so vergrößert und verschönert, daß die Nach- richten hierüber an's Unglaubliche grenzen. Aber auch als Hel- din wollte sie glänzen. An der Spitze eines großen Heeres durchzog sie in hastiger Siegeseile die Länder Asiens und be- zwang die noch nicht unterjochten Völker. Das assyrische Reich erstreckte sich bald vom mittelländischer: Meere bis zum Indus und vom schwarzen bis zum arabischen Meere. Staunenswerthe Anlagen verherrlichten und verewigten überall ihre Siegesbahn. Zuletzt hörte sie noch von einem Volke der Indier. Das Land, welches diese bewohnten, sollte das größte und schönste der Erde sein. Vor allem mußte das erobert werden, und sie zog mit Heeresmacht dahin. Schon war sie siegreich über den Grenzfluß Indus in's Innere des Landes gedrungen, als sie plötzlich auf ein großes Heer stieß, dessen Anblick sie erschreckte. An der Spitze deffelben stand eine Reihe Elephanten, welche nicht allein ganze Thürme voll Krieger aus ihren Riicken tru- gen, sondern auch mit ihrem Rüssel alles zerschlagen, mit ihren Füßen alles zertreten konnten. Schon vor ihren: Anblick wur- den die Pferde scheu. Die stolze Beherrscherin Asiens wollte

7. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 126

1916 - Stuttgart : Franckh
126 portugiesisches Gebiet über und wurde tu Angola interniert. Erst von dem Tage an, an dem Botha seinen Fuß in Swakopmnnd auf deutsches Gebiet setzte, kommt ein größerer Zug in die bis dahin ziemlich verzettelten und planlosen Operationen. Er ging nicht eher vor, als bis er eine zehnfache Übermacht gegen die kleine deutsche Streitmacht versammelt und sie mit allem Nötigen reichlich ausgerüstet hatte, und unterbrach seinen Vormarsch stets so lange, bis seine Ingenieure genügend Wasser für Menschen und Pferde ausfindig gemacht hatten. Seine vorläufigen Ziele waren Keetmanshoop im Süden und Würdhnk in der Mitte unseres Schutzgebietes. Gegen jenes wurden drei Heeressäulen angesetzt: Ge- hindurch untätig bei Garub stehen blieb. Einer kleineren Abteilung von ihm, gelang es, die Verbindung mit der Südkolonne Deventers herzustellen. Die Ostkolonne hatte bei Rietsontein mit den Deutschen Fühlung gewonnen und drang nun über Hazmer weiter vor. Gegen einen solch übermächtigen Angriff von drei Seiten her konnte die deutsche Stellung iu Keetmanshoop nicht länger gehalten werden. Die Deutschen traten daher den Rückzug nach Norden längs der Bahnlinien an, nachdem sie Keetmanshoop geräumt und alle militärischen. Anlagen zerstört hatten. Bei Ka--bns gab es noch ein heftiges Nachhutgefecht, und ein Versuch Mackenzies, den Deutschen den Rückzug abzuschneiden, wurde vereitelt. Botha hatte sich in Walfischbai eine mit Ein Gespann von 40 Ochsen befördert ein schweres britisches Geschütz über den südwestafrikanischen Sand, ein auch in Afrika nicht alltägliches Bild. Nach einer Tonzeichnung von R. Oeffinger. neral Mackenzie sollte von Lüderitzbucht östlich vorgehen, Oberst Deventer andere Abteilungen über den Oranjefluß und Warmbad nördlich vorführen, Oberst Berrange mit Reiterei und leichter Artillerie durch die Kalahariwüste und das Karas-Gebirge vorstoßen. Die Kolonne Deventer fand nicht viel Widerstand, da den Deutschen angesichts der feindlichen Übermacht nichts übrig blieb, als ein langsamer Rückzug unter Zerstörung der Bahnlinie und aller vorhandenen Vorräte. Nachdrücklicheren Widerstand fand dagegen die Kolonne Mackenzie, die drei berittene Brigaden nebst den zugehörigen Batterien zählte, während Major Ritter ihr nur etwa 800 Mann mit einigen Geschützen und Maschinengewehren entgegenstellen konnte. Schon an der Wasserstelle Garnb geriet die englische Vorhut in ein Feuergefecht mit deutschen Truppen und wurde dann überraschend von anderen in der Flanke angegriffen. Ihr Führer fiel verwundet in deutsche Gefangenschaft. Sir Mackenzie nahm sich diese Lehre so zu Herzen, daß er einen vollen Monat allen Hilfsmitteln der Neuzeit reichlich ausgestattete Basis geschaffen, tastete anfangs aber nur zögernd vor. Dann aber erfolgte der Stoß so rasch und gewaltig, daß er das ganze Eisenbahnnetz in die Gewalt Bothas brachte und die Deutschen nicht mehr Zeit behielten, die Brücken zu zerstören. Er hatte dabei seine Armee ebenfalls in drei Heerhaufen geteilt. Der eine zog auf Karibik, der andere folgte der Bahnlinie nach Windhuk, der dritte drang im ausgetrockneten Bette des Swakopflufses vorwärts. Aber so schnell ging der Vormarsch nicht, die Deutschen leisteten in zahllosen kleinen Gefechten hartnäckigen Widerstand, so daß Botha erst am 2. Mai Otjimbingwe zu erreichen vermochte, mithin zur Zurücklegung einer rund 90 km betragenden Strecke nicht weniger als 43 Tage nötig hatte. Volle 2 km am Tag! Windhuk, die aufblühende Hauptstadt unserer Kolonie mußte schließlich aus ähnlichen Gründen wie Keetmanshoop kampflos geräumt werden, zumal von Süden her General Mackenzie in Eilmärschen heran-

8. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 218

1900 - Leipzig : Spamer
218 Die Erschließung des schwarzen Erdteils. Als die Karawane an der Kongomündung ihre eigentliche Expedition begann, zählte sie, da dort Tippu Tib sich derselben mit 40 Mann an- schloß, 745 Mann. Am Kongo herrschte großer Nahrungsmangel, weshalb Stanleys Truppe viel von Hungersnot zu leiden hatte. Am 12. Mai erreichte Stanley Bolobo, wo er die Schwächlichsten, 131 Mann, zurücklassen mußte. Als die Kolonne an der Aruwimimündnng ankam, mußten 129 Mann und 1600 Lasten unter dem Befehle des Major Barttelot, die sogenannte Nachhut, bei dem Negerdorfe Jambuga zurückbleiben, welche die 600 Träger, die Tippu Tib zu liefern versprochen hatte, erwarten sollten, um dann dem Haupttrupp nachzuziehen. Durch Krankheit, Tod und Desertion hatte Stanley schon 57 Mann verloren, und doch begann erst jetzt der eigentliche mühevolle Marsch, der diese Reise charakterisiert. Mit 389 Mann und 357 Gewehren ging es Ende Juni dem Aruwimi hinauf, dem Albertsee zu. Die Stromschnellen, der dichte Urwald und der Nahrungsmangel machen diesen Afrikazug zu einem der mühevollsten und schrecklichsten. Hier zeigten sich Stanleys Herrschertalent, Unbeugsamkeit und Mut wieder in seinem hellsten Lichte, denn er wußte die Ordnung seiner Schwarzen trotz aller Leiden und Drangsale aufrecht zu erhalten und führte die Reste der Kolonne doch zu ihrem Ziele. Durch deu Urwald mußte sich der lange Zug im wahren Sinne des Wortes mit Beil und Hackmesser durchhauen, und zwar ununterbrochen 160 Tage lang, vom 28. Juni bis zum 5. Dezember. Am 16. September 1887 traf er mitten im Urwalde mit dem arabischen Sklavenhändler Ugorrowwa zusammen, der mit seiner 600 Mann starken Karawane einen ebenso beschwerlichen Marsch von Kibonge am Kongo herkommend durch den Urwald gemacht hatte. In dieser Gegend und weiterhin sah Stanley auch die sagenhasten afrikanischen Zwerge. Ugorrowwa hatte ein siebzehnjähriges Mädchen von braungelber Hautfarbe bei sich, welches 84 cm groß war, das der große Reifende recht anmutig fand. Bei Ugorrowwa mußte Stanley 65 Kranke zurücklassen, viele andre waren tot und desertiert, so daß seine Truppe nur noch aus 271 Leuten bestand. Auf der weiteren Reise hatte die Kolonne besonders viel von Krank- heit und Nahrungsmangel zu leiden und am Zusammenfluß des Jturi und Jhuru mußte Kapitän Nelson, dessen Körper mit Geschwüren bedeckt war, mit 52 weiteren marschunfähigen Leuten zurückbleiben. Am 18. Oktober traf Stanley den Elfenbeinhändler und Sklaven- jäger Kilonga-Longa in Jpoto, von wo aus er dem Kapitän Nelson Nahrungsmittel schickte. Aber welches Elend bekam der Führer der Lebens-

9. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 221

1900 - Leipzig : Spamer
Die deutsche Emin Pascha-Expedition. 221 Kapitänleutnant Ruft eine zweite Kolonne mit den von Sansibar herbei- gezogenen, für die Massailänder bestimmten Tauschartikeln nachführen sollte. Ruft stieß jedoch nie zu Dr. Peters, sondern mußte, nachdem er ein Stück den Tana auswärts gezogen war, wieder umkehren. Die Gebiete, welche Dr. Peters zu durchziehen hatte, standen in dem Rufe, besonders gefährlich wegen der Feindseligkeit der Eingeborenen zu sein, und plötzlich erhielt die zivilisierte Welt die Schreckenskunde, daß Dr. Peters und Leutnant von Tiedemann im Kampfe mit den Gallas ge- fallen und die Kolonne gesprengt seien. Ganz Deutschland trauerte, und die Blätter und Zeitschriften brachten ehrende Nachrufe. Um so größer war die Freude, als sich herausstellte, daß die Nachricht unbegründet sei. In raschen Märschen zog Dr. Peters den Tana entlang durch das Leikipiaplateau am schnee- und eisbedeckten Kenia vorüber. Der Marsch am oberen Tana bis zum Baringosee und dem Viktoriasee war eine un- unterbrochene Reihe von Kämpfen mit den kriegerischen Massais, welche sich aus Friedensverhandlungen nicht einließen. Diese Kämpfe forderten zahlreiche Menschenleben auf Seiten der Schwarzen, doch siegte stets die heldenhafte Kriegführung des Dr. Peters und das Repetiergewehr über Pfeil und Spieß. Da die Eingeborenen gutwillig keine Nahrungsmittel hergaben, wurde von dem Kriegsrecht Gebrauch gemacht und ihre Herden als Beute mit fortgeführt. Obgleich sich die Reise am Äquator hinzog, waren doch die Nächte auf dem Leikipiaplateau empfindlich kalt, und des Morgens lag Reif auf der Landschaft. Der Kenia, welcher nach dem Kilimandscharo der zweithöchste Berg Afrikas ist, zeigte den Reisenden seine Spitze als siebenzackige Eiskrone. Das Ziel der Reise war, Dr. Emin Pascha zu befreien. Leider mußte Dr. Peters am Viktoriasee erfahren, daß Emin mit Stanley schon den Rückzug angetreten hatte, so war also die Expedition in dieser Hinsicht eine über- flüssige gewesen, doch hatte Dr. Peters bewiesen, daß nicht die Größe der Marschkolonne eine solche gewaltige Reise sichert und daß er mit wenig Menschen und wenig Geld dasselbe ausgerichtet hatte, als Stanley mit seinen vielen Menschenopfern und seinen Hunderttausende von Mark, denn Dr. Peters befand sich in Wachore nördlich vom Viktoriasee nur noch fünf Tagereisen von Emius Militärstationen entfernt. Da also das Ziel sür Dr. Peters nicht mehr vorhanden war, blieb ihm nichts weiter übrig, als wieder nach der Ostküste zurückzugehen. Doch bot sich ihm im Lande Uganda noch Gelegenheit, im Interesse des Christen- tums etwas zu thun. Der König Mtesa von Uganda war gestorben, und seine Söhne stritten sich um das väterliche Erbe, und zwar stand Mwanga auf der Seite des Christentums, Karema dagegen auf der des Islams.

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 102

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
102 Der Handel ist erschwert, da alle Waren auf dem Kopfe nach und von der Küste getragen werden müssen. Ausgeführt werden namentlich Palmöl. Palmkerne und Kautschuk. Die wichtigsten Orte sind Klein Popo im (). und Lome im W. Sitz der Regierung. § 135. Kamerun liegt im innersten Winkel des Busens von Guinea und berührt den Atlantischen Ozean mit einem 320 km langen Küstenstreifen, der ungefähr der Ent- fernung zwischen Berlin und Breslau entspricht. Umgeben von englischem und französischem Kolonialbesitz, ver- breitert es sich fächerförmig ins Innere und dringt mit einer keilartigen Spitze bis an den Tsad-See heran. Mit 495 000 qkm Flächeninhalt steht Kamerun nur wenig hinter dem Deutschen Reiche zurück. Seiner liodengeslallung nach gehört Kamerun zum Hochlande von Südafrika. Unmittelbar an der Küste erhebt sich das Kamerun-Gebirge. das höchste im west- lichen Afrika. Es ist ein einziger Berg, ein erloschener Vulkan, dessen 4000 m ansteigender Gipfel, der Götterberg der Eingebornen, zeitweise eine leichte Schneedecke trägt. Bewässerung. Der grösste, dem deutschen Schutz- gebiete allein angehörende Fluss, der Mb am, ist seiner Stromschnellen wegen für die Schiffahrt untauglich; einer seiner Mündungsarme ergiesst sich in den sogenannten Kamerunfluss. Es ist dies ein Meerbusen von der Form eines fünfzackigen Ahornblattes, in dessen fünf Ecken fünf Flüsse münden, von denen allein der Wuri für Seeschiffe zugänglich ist, Zwischen den Mündungen dieser Flüsse schieben sich ihre Schlaminablagerungen langsam vor, aber die Ausfüllung der ganzen Bucht macht die durch eine 8 km breite Öffnung eindringende Flut unmöglich. Diese Einfahrt vermittelt zugleich den Zu- gang zum offenen Ozean und gewährt auch Kriegs- schiffen bei Hochwasser jederzeit Einlass. Das Klima ist heiss und sehr feucht. Die Sumpfluft an den Küsten erzeugt Fieber. Im innern Hochlande, das zwei Regenzeiten hat, ist es kühler und gesunder.
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